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Ahoi und herzlich willkommen bei den Kajütengesprächen des Neue Hanse Business Clubs. Mein Name ist Doris Stegemann und zusammen mit Canan Ramrath sitzen wir heute hier mit Sascha von Zabern und unterhalten uns über die Themen “Mitarbeitende, Marketing und Nachhaltigkeit”.  

Also, rein in die Kajüte und los geht’s! 

Sascha: 

Hallo, schön, dass ich dabei sein darf. 

Canan: 

Herzlich willkommen in unserer Kajüte, lieber Sascha. Ich habe mich sehr gefreut, als Du uns zugesagt hast, dass wir uns zusammensetzen und mal miteinander schnacken. Du bist ja ein Unterfranke, hast Du mir erzählt, und dann habe ich Dich gefragt, wie bist Du denn aus dem schönen Unterfranken nach Münster gekommen. 

Sascha: 

Genau, ja, gebürtig bin ich aus Würzburg im schönen Unterfranken. Dann trug es sich zu, dass meine Eltern beruflich gewechselt sind, erst in die Eifel und dann von der Eifel ins Ruhrgebiet nach Dortmund. Dort habe ich dann meine Ausbildung gemacht und wurde Hotelfachmann. Wie es in unserer Branche auch so Sitte und üblich ist, darf oder kann man dann auf Wanderjahre gehen, auf Wanderschaft sozusagen. Das habe ich gemacht und bin dann irgendwann hier in Münster gelandet vor heute ziemlich genau 11 Jahren.  

Canan: 

Wie gefällt es Dir denn hier in Münster? 

Sascha: 

Ich glaube, 11 Jahre sprechen da tatsächlich auch für sich, sehr gut. Es ist eine sehr lebenswerte, sehr tolle Stadt und wir fühlen uns hier pudelwohl. 

Canan: 

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Du bist ja hier in Münster angekommen und hast hier auch einige Stationen durchlaufen. Wie war da Dein Werdegang? 

Sascha: 

Also, hier in Münster habe ich, bevor ich hier ins ATLANTIC Hotel gekommen bin, den Mauritzhof geleitet, ein Haus von Dr. Stefan Rick-Henrich. Das haben wir in 2016 für 8 Monate geschlossen und das Haus einer kompletten Metamorphose unterzogen. Das komplette Gebäude wurde bis auf das Erdgeschoss abgetragen und neu aufgebaut. Wir haben die Bildmarke, die Wortmarke, alles verändert und neu geschaffen und dann das Haus nach 8 Monaten mit fast genau dem gleichen Personalstamm wiedereröffnet und an den Markt gebracht. Wir hatten dann ja auch schon im September 2016 den König von Jordanien damals bei uns. 2018 habe ich dann gesagt, es war eine tolle Zeit, es hat Spaß gemacht, und wollte dann weiterziehen. Ich wollte aber in Münster weiterziehen und dann bot sich die super Möglichkeit des ATLANTIC Hotels an. 

Canan: 

Das ATLANTIC Hotel ist ja vor einigen Jahren hier zum ersten Mal angekommen und ist, glaube ich auch, das darf man wohl so sagen, die erste Adresse am Platz, was die ganze Hotellerie betrifft, zumindest nach dem, was ich von einigen höre. Wie bist du denn dazu gekommen, Hoteldirektor im ATLANTIC Hotel zu werden? 

Sascha: 

Zum einen freut es mich sehr, dass einige das so empfinden. Wir arbeiten hart dafür, dass das so ist. Bei mir war es eine ganz normale Bewerbung. Ein lieber Freund von mir, Kai Plesse, der früher das Best Western Krautkrämer geleitet hat, ist ja in die ATLANTIC Gruppe nach Travemünde gewechselt. Er berichtete, dass gerade gesucht und ausgeschrieben wird, woraufhin ich mich dann beworben habe. Mit einem der Geschäftsführer, den ich tatsächlich kannte – ich wusste gar nicht, dass er bei der ATLANTIC Hotels ist, habe ich früher indirekt bei Le Meridian zusammengearbeitet, also ich im Dom-Hotel in Köln und er damals im Le Meridian in Hamburg. So kannten wir uns dann auch und ja, es hat gepasst. Und dann durfte ich im Januar 2019 die Hoteldirektion des nicht vorhandenen Hauses übernehmen und habe mich dann halt um das Aufsetzen, um das Marketing und das Rekrutieren der Mitarbeitenden gekümmert. 

Canan: 

Das heißt, Du hast den Job bekommen, bevor überhaupt ein Stein gesetzt war. Wie war das für Dich? 

Sascha: 

Mehr als spannend natürlich. Das in der Form und in der Intensität zu erleben, war besonders spannend. Meistens ist es ja so, man kommt erst 6 Monate bevor ein Haus eröffnet, da stehen dann aber schon die Grundmauern und alles Drum und Dran. Ich bin im Januar 2019 hierhin gekommen und es war brach. Also, das alte Gebäude war abgerissen, das ist korrekt. Dann haben wir erstmal angefangen tiefzubuddeln. Es gab natürlich die ganzen Grundrisse, es gab schon Designideen, aber es gab trotzdem noch die Möglichkeit, in gewisse operative Serviceläufe und Abläufe im Haus variierend mit einzugreifen und eigene Meinungen aus operativer Sicht – also wie laufen wir Mitarbeitenden, warum laufen wir so, warum nicht so, kann ich da noch ein bisschen mehr Lager bekommen usw. einzubringen. Das war natürlich superspannend und hat sehr viel Spaß gemacht. 

Canan: 

Wie lange hat es gedauert, als das Gebäude dann stand, bis es dann eröffnet wurde? 

Sascha: 

Also, wir haben im September 2019 unten im zweiten Untergeschoss den Grundstein gelegt, haben dann im Juli 2020 Richtfest gefeiert und haben im August 2021 eröffnet. Also gute zwei bis zweieinhalb Jahre ohne Bauverzögerung. Corona, muss man ganz klar sagen, hat uns nicht in den Bauverzug gebracht, sondern so lange braucht es halt, so ein Hotel zu bauen. 

Canan: 

Wie beurteilst Du die letzten drei Jahre in der Geschäftsentwicklung, bei den Mitarbeitenden, beim Kundenklientel, in den Veranstaltungen? 

Sascha: 

Einfach nur spannend, aufregend, vielschichtig, vielseitig, herausfordernd, aber mit ganz viel Spaß. Die wirtschaftliche Entwicklung, wir sind aus Corona dann rausgekommen, es ging bergauf, dann auf einmal Energiekrise, Ukraine-Krieg, also eine multiple Krisensituation. Wir sind also unter schwierigen Umständen gestartet, aber ich glaube, auf Grund der zwei Jahre Vorarbeit, die wir leisten konnten, haben wir das Haus schon sehr stark vorab positionieren können bei den Münsteranern und in den Herzen der Münsteraner, was ja unser Wunsch war. Dadurch sind wir da recht stark gestartet. Momentan ist es ja zum Glück – toi toi toi – weiterhin eine positive Geschäftsentwicklung. Bei den Mitarbeitenden ist es natürlich auch unglaublich spannend. Du fängst an, eine Crew zusammenzustellen nach deinem Gusto, nach deiner Fasson, nach denen Gedankengängen. Das gelingt dir, gelingt dir auch mal nicht, mal wirst du überrascht von Mitarbeitenden, dann wirst du enttäuscht von Mitarbeitenden, aber im Großen ist es uns da gelungen, wirklich eine ganz tolle starke Mannschaft aufzubauen. Es ist leider auch üblich, dass bei einem Start eines Hotels, weil da so viel Dampf, so viel Arbeit, so viel zu tun ist, so viel nicht koordiniert ist und man sich ja auch erst noch finden muss, eine hohe Startfluktuation ist. Auch durch die sind wir gegangen. Wir wussten, dass das sein wird, durch die sind wir gegangen, haben aber jetzt, wie wir finden, ein sehr starkes, sehr tolles Team. Wir arbeiten viel für unser und an unserem Team. Wir versuchen, ein guter Arbeitgeber zu sein, ihnen einen großen Blumenstrauß an Ideen und Möglichkeiten zu geben, dass sie halt nicht nur zum Malochen herkommen, sondern auch ein bisschen mehr Spaß haben bei uns. 

Canan: 

Was tut denn das Unternehmen für die Mitarbeitenden? Wie groß ist Eure Mannschaft und was bietet das Unternehmen den Mitarbeitenden? 

Sascha: 

Also, wir sind mit Auszubildenden, dualen Studenten, Teilzeit- und Vollzeitkräften ca. 150 Leute. Wir haben auch ein eigenes Housekeeping, das ist unser Team, wir haben keine Fremdfirmen im Haus. Das sind alles unsere Mitarbeitenden, weil wir der Überzeugung sind, dass man dann eine andere Verbindung, eine andere Connection miteinander hat. Ich möchte jetzt nicht zu viel sagen, aber ich glaube, wir sind das einzige Haus in Münster, das den Mitarbeitenden freiwillig Sonn- und Feiertagszuschläge und auch Nachtzuschläge bezahlt. Das ist also ein monetärer Aspekt, der für Mitarbeitende doch auch sehr spannend ist. Darüber hinaus geben wir die Möglichkeit, über uns ein Leasing-Rad zu bekommen, ob E-Bike, ob Lastenrad, je nachdem, was man privat natürlich auch nutzen kann. Wir haben die Möglichkeit, Hansefit – so heißt das Programm – zusammen zu machen. Das heißt, du zahlst maximal 20 Euro und kannst in das Fitnessstudio deiner Wahl gehen, also auch – ich möchte keine Namen nennen – in die hochpreisigen Partnerclubs und dich dort dann auspowern. Wir garantieren den Mitarbeitenden, wenn sie es denn möchten, mindestens zwei Schulungen im Jahr, also für die eigene Weiterentwicklung. Es sind nicht nur die Feuerschutz-Schulung und die Erst-Hilfe-Schulung, die damit gemeint sind, sondern auch auf deine Bedürfnisse und Wünsche zugeschnitten. Auch wenn du beruflich sagst, ich bin happy mit dem, was ich habe, und da ist auch schulungstechnisch nichts, aber ich wollte schon immer Harfe spielen lernen, weil mich das sehr interessiert und Harfe spielen gibt es immer montags um 9 Uhr in der Volkshochschule, dann versuchen wir als Arbeitgebender dir die Möglichkeit dazu zu geben, also versuchen, den Dienstplan so zu gestalten, dass du montags um 9 Uhr immer bei deinem Harfenunterricht in der VHS sein kannst. Wenn du happy bist, wenn du glücklich bist, wenn du dich auch privat entwickeln und weiterbringen kannst, dann habe ich als Arbeitgeber auch wieder etwas davon. Wir arbeiten mit einer Mitarbeitendenkarte, die wir für besondere Leistungen aufladen können. Wir arbeiten zum Beispiel mit dem Designer-Outlet Ochtrup zusammen, wo man einen Discount für die Mitarbeitenden zusätzlich zu dem eh schon vorhandenen Discount dort bekommt. Es gibt ganz viele verschiedene Ideen und Möglichkeiten, wo wir versuchen, zu unterstützen. Aber auch im Punkt Transparenz zum Beispiel. Unsere Mitarbeitenden kennen unsere Geschäftszahlen, unsere Mitarbeitenden wissen, ob wir einen guten oder einen schlechten Monat hatten. Sie wissen, wenn beispielsweise eine Saure-Regen-Zeit kommt. Wenn wir sehen, dass die nächsten Monate für uns echt schwierig werden, das Geschäft kommt nicht so rein, wie wir uns das vorstellen, dann wissen sie das auch. Sie sind ja Teil des Ganzen, das bin ja nicht ich, der den Umsatz bringt und der die Kosten einspart, sondern es sind ja wir, die das machen. Dementsprechend sind wir da sehr offen, sehr transparent. Jeder Mitarbeitende bekommt auch zweimal im Jahr ein persönlich individuell terminiertes Feedback-Gespräch, wo er uns sagen kann, was ihm oder ihr gefällt und auf der anderen Seite sagen auch wir, wo stehst du, wie ist es mit deiner Entwicklung, der Persönlichkeitsentwicklung, der Arbeitsentwicklung etc. Da versuchen wir auch, jeden einzelnen wahrzunehmen und zu sehen. 

Canan: 

Ich weiß ja von Dir, Du bist ja ein Tausendsassa. Für die Zuhörenden, Sascha lächelte gerade. Das heißt, als Beispiel hattest Du mir ja in unserem letzten Gespräch erzählt, wir haben ja diesen Marathon hier in Münster und Du hast angefangen, Marathon zu laufen und Du lässt Deine Mitarbeitenden und alle Deine Fans draußen daran teilhaben? 

Sascha: 

Genau. Also, wir als Hotel sind jetzt seit diesem Jahr im dritten Jahr Partner vom Münster-Marathon und das bedeutet, die Elite-Läufer, die diese 42 km da wegfliegen, die übernachten die Nächte davor und danach bei uns im Haus, sind bei uns untergebracht, die Pressekonferenz findet bei uns statt. Dann kam der Organisator, Michael Brinkmann, mal auf mich zu: Na, von Zabern, magst Du nicht auch mal laufen? Ich konnte mich zwei Jahre erfolgreich wehren, in diesem Jahr nicht mehr. Das Ganze aber auch ein bisschen unter dem Aspekt gesehen, wir machen Hansefit, wir bieten unseren Mitarbeitenden ja eh die Möglichkeit, sich sportlich zu betätigen und hatten diese Idee, weil wir da Sponsor sind, warum machen wir nicht selbst auch etwas? Letztes Jahr hatten wir eine Staffel mit dabei. Ich habe gesagt, ich würde gerne mehr Staffeln und mehr Läufer haben. Dann habe ich aber gedacht, na ja, man kann ja nicht Wasser predigen und Wein trinken, das wird ein bisschen schwierig. Und wenn ich da oben sage, ihr lauft jetzt und macht mal, dann kommt das vielleicht nicht so gut rüber. Da habe ich dann gesagt, okay, dann musst du mit gutem Beispiel einfach – blöd gesagt – vorangehen. Ich habe gesagt, okay, Marathon schaffe ich nicht, aber 28 km, das ist eine Unterkategorie, die es hier in Münster gibt. 28 km, 2/3 eines Marathons, das würde ich mir zutrauen und habe im März von 0 auf 28 km angefangen. Unter dem Hashtag #saschaläuft penetriere ich die Öffentlichkeit, belästige sie mit meinen Erfolgen oder auch Misserfolgen, was einfach auch ganz ehrlich für mich den Druck aufrecht hält, wenn man mich dann fragt: Von Zabern, seit 5 Tagen nichts gehört vom Laufen, was ist denn los? Doch abgesprungen, wusste ich’s doch! Da ein bisschen entgegenzuwirken, habe ich gesagt, das geht dann über den Äther, um auch die Mitarbeitenden zu motivieren: Guck mal, der dicke Junge da oben, der läuft ja auch und schafft das neben all seinen anderen Terminen und Herausforderungen auch irgendwie, sich zu bewegen. Dann mach ich das doch auch. Wir sind dieses Jahr drei Staffeln, wir haben zwei Mitarbeitende, die tatsächlich den ganzen Marathon laufen, und zwei die mit mir die 28 km versuchen. 

Canan: 

Wow, das ist natürlich eine großartige Sache. Wann startet denn der Marathon? 

Sascha: 

Der Tag des Dilemmas ist am 8. September 2024, das ist ein Sonntag. 

Canan: 

Okay, da ist ja noch ein bisschen Zeit. 

Sascha: 

Genau, ich habe noch vier Monate. 

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Canan: 

Wie lebst Du Dein Leben mit Deiner Familie, privat oder als Karnevalist oder hier im Unternehmen nachhaltig? 

Sascha: 

Was versuchen wir im Hotel? Wir versuchen natürlich, zu prüfen, bei welchen Arbeitsabläufen braucht man Papier in diesen Sachen? Wir haben zum Beispiel in den Zimmern nichts mehr an gedruckten Materialien liegen. Das läuft über das TV-Gerät, was aber so autodidaktisch zu bedienen ist, dass das, ob Jung, ob Alt, hinbekommt, die Informationen abrufen zu können. Das ist die Frage der Chemikalien, welche Arten von Chemikalien brauchen wir? Wir brauchen sehr hygienisch saubere Zimmer, was aber brauchen wir an Chemikalien? Was kann man da tun? Braucht es das kleine Nutella-Päckchen in Plastik? Wir haben eine Nutella-Maschine von Ferrero bekommen, eines der Testgeräte tatsächlich, da drückst du drauf und bekommst in dein Gläschen genau die Menge Nutella, die du haben willst.  

Canan: 

Das ist ja mal eine spannende Information. 

Sascha: 

Ja, bei uns einfach mal frühstücken und ausprobieren. 

Canan: 

Sehr gern. 

Doris: 

Kann man denn einfach so vorbeikommen? 

Sascha: 

Zum Großteil ja. Wenn das Haus jedoch komplett ausgebucht ist, dann brauchen wir die Plätze natürlich für die Hotelgäste. Am besten immer vorher anrufen und fragen, hey, kann ich rumkommen und genießen. Es gibt so viele Ansatzpunkte im Großen im Haus, wie im Privaten halt ja auch. Muss ich mit dem Auto nach Norderney oder nehme ich den Zug, der bis Norddeich-Mohle fährt und dann nehme ich von dort aus die Fähre. Geht der Laptop noch oder muss der weg? Kann man ihn reparieren, welche Möglichkeiten hat man da? Ich muss gestehen, ich liebe Autofahren, aber da muss man auch hinterfragen, kann ich da nicht doch mit dem E-Bike hin oder laufen? Das sind alles solche Themen, die einen da auf breiter Front bewegen. Wir sind da vom Hotel her auch Green-Sign-zertifiziert, haben Level 4, sind in den nächsten Schritten, auch herauszufinden, was ist unser CO²-Fußabdruck. Das sind sehr spannende Themen. Wir haben auf Hotelseite auch eine grüne Tagungspauschale kreiert, wo wir fast schon radikal dran gegangen sind und gesagt haben, muss dieses Glas zur Mittagspause eigentlich ausgetauscht werden, weil du es danach doch eh wieder verwendest und kein anderer? Brauchst du ein neues Glas? Vielleicht nicht, nein. Also bleibt das Glas einfach stehen. Du kriegst eine Kaffeetasse und mit dieser Kaffeetasse kannst du ja immer wieder an die Kaffeemaschine gehen und sie befüllen. Wir verzichten beim Mittagessen, wenn du die grüne Tagungspauschale buchst, sehr bewusst auf Fleisch und Fisch, sondern es gibt unglaublich leckere und tolle Alternativen. Natürlich bekommst du, wenn du das möchtest Fleisch oder Fisch angeboten. Das ist klar. Aber das ist ja das grundrobuste System dieser Tagungspauschale, erstmal nein zu sagen. Wir haben da wirklich jeden einzelnen Prozesspunkt überlegt, überprüft, die Blätter, die Blöcke, die vor einem liegen mit Kugelschreiber – den Kugelschreiber haben wir schon mal durch einen Bleistift ersetzt – aber, was ja jeder auch gerne macht, wenn so eine Tagung ist, so zuhören und mal einen Smiley malen, Ich-liebe-Dich malen, dem anderen zeigen oder solche Sachen, einfach mal weglassen, denn das Blatt muss ich ja dann wegwerfen. Wir haben einen Stapel, da liegen die Blätter, da liegen die Blöcke, da liegen die Stifte und wenn ich es brauche, dann nehme ich es mir und schreibe dann auf, was wichtig ist, und nehme das Blatt ja mit. Ganz plumper Punkt: Wir haben die Mineralwasserflaschen weggenommen und stellen Getränketower hin mit neudeutsch “Infused Water”, also Wasser mit was drin und mit ganz normalem stillem Wasser, um das auch mitzumachen, also keine kleinen Fläschchen mehr und sowas alles. Es gibt ganz viele kleine Details, das ist ganz spannend. Wir machen das seit Januar und es wird relativ gut angenommen, es gibt aber auch viel Kommunikation. Wir müssen das viel erklären, wir müssen das Ziel den Leuten beibringen. Es ist das eine, wenn zum Beispiel einer bucht und ein anderer erscheint, weiß der andere ja nicht, warum der eine das gebucht hat und warum derjenige das jetzt haben muss oder das so jetzt anders lädst. Das ist recht spannend, das auch den Leuten beizubringen und zu erklären. Du kriegst aber auch alles. Du kriegst Fleisch, du kriegst einzelne Fläschchen, es ist ja auch immer die Frage, was für eine Tagung haben wir im Haus. 

Canan: 

Ich kann mir das sehr gut vorstellen, dass das bei den Teilnehmende erstmal Irritationen verursacht, weil der Veranstalter es nicht transparent korrespondiert. Die Menschen sind ja auch Dinge gewöhnt. Sie sind ja gewöhnt, wenn sie zu einer Tagung gehen, dass da kleine Fläschchen stehen und sind dann irritiert, ich bin im Atlantik-Hotel, wieso krieg ich das denn jetzt so anders? Wie läuft das denn dann? 

Sascha: 

Wir reden. Wir haben vorher begrüßt, wir begrüßen jetzt weiterhin den Referenten und besprechen nochmal, sie oder er hat eine grüne Tagungspauschale gebucht. Das bedeutet bei uns A, B, C, D, E, damit sie einfach gewahr sind, so und so ist das, alles klar und dann erklären wir das und zeigen es den Leuten. Aber viele Sachen versuchen wir auch intuitiv. Die Blöcke liegen da, die Bleistifte liegen da, wer sich allein die Schuhe zubinden kann, der versteht, dass er sich da einen Block und einen Stift nehmen darf und diese dann mit an seinen Platz nimmt. Das klappt eigentlich ganz gut. Man sieht ja die großen Getränketower, die sind ja auch gut sichtbar, dass man dann sagt, okay, da bekomme ich mein Getränk, denn bei mir am Plätzle steht keine kleine Flasche mehr. Das klappt. 

Canan: 

Wie ist denn das Thema des Marketings hier im Haus? Ich weiß aus unserem letzten Gespräch zum Beispiel – ich meine jetzt nicht das normale Marketing des Hauses – sondern, wenn es darum geht, dieses Haus den Münsteranern ans Herz zu bringen. Weil, Du hast mir ja erzählt, dass die meisten Münsteraner grundsätzlich hier lang laufen und sich nicht trauen oder überhaupt nicht wissen, dass sie auch hereinkommen und hier essen können. 

Sascha: 

Ganz genau, ja. Das war meine Lebenserfahrung, die ich ja auch im Mauritzhof wahrnehmen durfte, dass der Münsteraner per se nicht so in ein Hotel reingeht und eher so eine All-inklusiv-Bändchen-Mentalität an den Tag legt – wenn ich kein Bändchen habe, dann darf ich da nicht rein und dann geht man da nicht rein. Das habe ich zu verstehen versucht – das war der große Vorteil, dass ich ja schon sehr früh das Haus hier begleiten durfte und dementsprechend die Möglichkeit hatte oder es meine heroische Aufgabe war, jedem Münsteraner zu erklären, dass es erlaubt, gewollt und auch gewünscht ist, dass er bei uns reinkommt ins Haus. Wie will mir das gelingen? Das war zum einen, dass ich die Münsteraner schon sehr früh sozialmedial mitgenommen habe, was passiert hier eigentlich – also schon mal vorsichtig herangeführt, da passiert nichts Böses oder Unheimliches oder darf man nicht – sondern sehr früh auch das Haus geöffnet habe. Das hat damit angefangen, dass wir die Grundsteinlegung recht offen gefeiert haben, dann hatten wir den ersten Kran hier und haben Skigondel drangehängt, dann haben die Skigondel hier hochgezogen auf die 6. Etage, wo wir jetzt gerade sind, um den Münsteranern schon sehr früh zu zeigen, guckt mal, hier oben wird irgendwann mal die Bar sein und das ist der Ausblick, den du dann übrigens haben wirst. “Tag der Gondel” haben wir das genannt und es kam super an. Das war im Oktober 2019 mit ganz spannender Anekdote: die letzte Fahrt war ein Heiratsantrag, der dann auch bejaht worden ist. Ob sie heute noch zusammen sind, weiß ich nicht, aber hoffe ich. Dann im Februar 2020, wo es noch ging, kurz vor Ladenschluss, hatten wir die Möglichkeit, den Tag der Liebe, den 14.02., mit einer Baustellenparty zu feiern. Da gab es das Untergeschoss schon, wo heute unsere Saunen stehen und wo unser Fitnessbereich ist. Da haben wir getanzt, da haben wir die Löcher aus dem Boden gezappelt und haben einen Abend lang eine Disco gemacht. Dann haben wir das Kaffeerad etabliert oder gedacht. Was haben wir uns überlegt? Der Deutsche trinkt gern Kaffee, der Münsteraner erst recht. Wir haben zwei wunderbare Röstereien hier in der Stadt. Und was kann der Münsteraner noch? Radeln. Dann haben gedacht, Kaffee – Rad, wir bauen ein Kaffeerad, haben dann unseren eigenen Kaffee kreiert, haben das immer auch als eine Story gemacht, weil wir versuchen, Storytelling zu betreiben. Jeden bekloppten Schritt, den wir machen, erzählen wir und erklären auch, warum wir das tun. Mit dem Rad sind wir dann – auch während Corona sehr praktisch – nach draußen zu den Menschen gefahren und haben den Leuten Kaffee ausgeschänkt. Draußen war ja gut, weil draußen durften wir ja und mit Abstand und jeder einzeln, das durften wir ja. Und das Gute an so einem Kaffeerad oder so einer Kaffeemaschine ist, du sagst mir, was du möchtest – Latte Macchiato, mit Hafermilch natürlich, rechtsdrehend – und ich habe 30 Sekunden Zeit, weil so lange brauche ich ja, um diesen Kaffee zu produzieren und die Milch aufzuschäumen. Aber ich 30 Sekunden lang deine Aufmerksamkeit, denn was willst du jetzt auch anderes machen? Du hast dir etwas bestellt und du wartest jetzt drauf. Und in dieser Zeit hatte ich die Möglichkeit, jedem einzelnen zu verklickern, das ATLANTIC Hotel ist für Münsteraner da. Komm rein, hab gute Laune, ja, ich weiß, du schläfst zu Hause, ich möchte auch gar nicht, dass du bei mir schläfst, die Oma kann ja gerne kommen, aber du – genieß doch einfach bei uns. Komm in unseren Grillroom, trink einen Kaffee in unserer Deli Lounge, geh hier hoch in die Skybar… Und so haben wir Woche für Woche Kaffee für Kaffee ausgeschänkt und mit den Münsteranern gesprochen. Dann haben wir Baustellenführungen gemacht, und zwar relativ viele und intensive und den Leuten das so Stück für Stück nähergebracht. Und auch da habe ich immer wieder erzählt, der Münsteraner traut sich nicht und es lachte mal eine junge, nette Dame. Ich fragte: Warum lachst du denn so, habe ich irgendwas falsch gemacht oder so? Und sie sagte, nein, sie fühlt sich ertappt. – Wie du fühlst dich ertappt? Und dann sagte sie: Genau das, was du sagst, dass Münsteraner nicht in ein Hotel gehen, hätte sie in Kuala Lumpur erlebt. Eine Freundin von ihr wollte in eine Hotelbar gehen, die Freundin studierte in Berlin, für sie war das Gang und Gäbe, dass man in Hotelbars geht, und sie ist vorne vor der Tür stehen geblieben und hatte so Gewissensbisse, ich kann doch da nicht in die Bar, ich schlaf da doch gar nicht. Und ich fand das so interessant, dass eine so junge Dame, weltoffen, kosmopolitisch, genau diese Herausforderung hatte. Das ist vielleicht auch in unserer DNA drin – die junge Dame war gebürtige Münsteranerin. Sie war jetzt, wie gesagt, zur Baustellenführung da und auch sie haben wir befreit von dem Gedanken und freuen uns, dass relativ viele Münsteraner auch immer wieder Lust haben, zu uns zu kommen für einen Kaffee in der Deli Lounge, für ein Stück Fleisch oder Gemüse im Grillroom oder auf einen Cocktail in der Skybar. Also, Münsteraner kommen glücklicherweise auch in unser Haus. 

Canan: 

Das heißt, Du hast tatsächlich Erfolg gehabt mit Deinen Ideen, die Du bisher hattest. 

Sascha: 

Nicht mit allen, aber mit einigen. 

Canan: 

Ja, du guckst so skeptisch, während ich Dich das frage. Das heißt, Du musst weiterhin um die Münsteraner buhlen, um die, die Dich noch nicht kennen oder das Haus? 

Sascha: 

Ja. Es gibt immer noch Münsteraner, die dem Braten nicht trauen, und es gibt sicherlich auch immer noch Leute, die sagen, nee, Hotelrestaurant, das ist doch für Gäste aus dem Hotel, das ist nichts für mich, da möchte ich nicht hin. Deswegen ist es da schon auch wichtig, das immer weiter den Münsteranern beizubringen und zu sagen. Wir haben glücklicherweise die Adam-Riese-Show hier, die dreimal im Jahr ihre Veranstaltung bei uns abhält und da kommen immer wieder neue Münsteraner auch hier rein, die dann merken, ach, guck mal, hier war ich ja noch gar nicht. Auch das erleben wir nach fast drei Jahren Eröffnung, dass es Leute gibt, die hier noch nie waren, die kommen wegen der Adam-Riese-Show und sagen dann, ach, guck mal, ist auch ganz nett hier. 

Canan: 

Wie habt ihr denn Adam Riese hierhin bekommen? Oder hat er sich selbst hierhin gebracht? 

Sascha: 

Er hat sich per se selbst hierhin gebracht, allerdings habe ich Adam gefragt, ob er denn nicht Lust hätte, uns zu unterstützen beim Kreieren des ATLANTIC HotelMünster-Kaffees. Das war auf der State  von Titus und dann hat er mehr oder weniger direkt gesagt, ja, ich bin dabei, ich mach das. Wir saßen dann zusammen im Zug nach Bremen und dann verriet er mir, weil ich mich leider nicht gut vorbereitet hatte, dass er passioniertester Teetrinker ist und eigentlich mit Kaffee überhaupt nichts am Hut hat und ich dann so ein bisschen blöd aus der Wäsche guckte und etwas verlegen war, dass ich das überhaupt nicht auf dem Sender hatte. Aber das war halt ganz witzig und tatsächlich auch gut, weil wir jemanden hatten, der halt out of the box das ganze Thema betrachtet hatte und mit dem Thema “Kaffee” ja nicht so viel anfangen konnte und auch da hätte ich keinen eigenen, so ich liebe sehr robusten Kaffee oder ich mag immer den Kaffee Hag oder was weiß ich, sondern er hatte noch keine wirkliche Meinung, sondern war sehr neutral und ging sehr gespannt auch an das Thema ran. So kamen wir uns natürlich näher und miteinander mehr und mehr ins Gespräch. Dann war er tatsächlich selbst auf der Suche nach einer neuen Location, weil sich da, wo er vorher war, bei seinem damaligen Veranstalter alles irgendwie durch Corona verändert hatte. Und dann haben wir es hier ausprobiert und ich glaube, bis dato – lieben Gruß Adam – ist er glücklich.  

Canan: 

Das hört sich doch toll an. Ich komme jetzt mal zu meiner abschließenden Frage, lieber Sascha. Was sind Deine Visionen als privater Sascha, als Prinz Sascha, als Papa Sascha, als Hoteldirektor Sascha? 

Sascha: 

Was wünscht man sich privat? Ich glaube, glücklich sein, glücklich bleiben, gesund bleiben. Ich glaube, wir sind nicht immer dankbar genug, dass wir morgens aufwachen und – wir sind hier ja in der Kajüte – die Gräten auseinanderziehen und sagen: Ja, läuft! Ich fühle mich doch eigentlich recht fit und recht gesund und bin dankbar dafür, dass wir in einem sehr speziellen, gesunden, glücklichen Land leben. Wir haben etwas zu essen, uns ist warm, uns geht es gut, wir haben eine gute Gesundheitsversorgung, auch wenn wir alle meckern, aber wir sollten so ein bisschen diese Dankbarkeit mehr leben und mehr schätzen, was wir hier alles Tolles haben. Das ist so auf der privaten Ebene wichtig.  

Ja, ich versuche, Mission “Ankommen” im September mit meinen 28 km zu erreichen. Das zu schaffen, da bin ich dann schon ganz tüchtig stolz. Ich gehe natürlich direkt im Anschluss ja das nächste große Projekt an mit der Prinzenschaft – Prinz der Stadt Münster – wo ich ja auch versuche, einiges zu bewegen. Ich hoffe, es gelingt mir, ich hoffe, die Münsteraner ziehen mit, haben Lust darauf und mit dem Hotel, dass wir auch weiterhin unter einem guten Wind segeln und Spaß an der ganzen Sache haben. Das ist immer das Allerwichtigste. 

Canan: 

Hört sich toll an. 

Doris: 

Du hast ja auch passend unten ein Segelboot. Das haben wir vorhin gesehen und haben gleich gesagt, davon müssen wir unbedingt ein Foto machen. Das ist auf jeden Fall wichtig, dass wir das tun. Also, Du bist ja eine vielschichtige Person, Du bist kein Kind von Traurigkeit, Du bist jemand, der gut gereist ist und auch schon weit herumgekommen ist, Du bist ja ein Führer eines Unternehmens. Grundsätzlich ist das ATLANTIC Hotel selber ja auch eine Stadt in sich. Und dementsprechend ist es ja Wahnsinn, was man da so den ganzen Tag macht. Wenn man dann mal so alles betrachtet – ich habe jetzt die ganze Zeit zugehört, was Du so alles erzählt hast, weil das ist ja wirklich so Tausendsassa, wie Canan gerade schon sagte. Du bist rumgekommen, Du bist heimattechnisch im münsteraner Bereich sehr engagiert, Du achtest darauf, dass das Thema “Tradition” weiter reinkommt und Du wirst auch immer schön von Deinen Kindern daran erinnert, das hast Du im Vorgespräch schon gesagt, das ist wundervoll. Du bist mit den Mitarbeitenden unterwegs, Du tust Gutes für die Mitarbeitenden und das ist natürlich eine Herausforderung, die jeder Arbeitsgeber auch mit sich bringt oder vor sich hat. Definitiv. Und dann ist es auch so, dass Du immer wieder Herausforderungen hast. Du hast gesagt, im Beginn, wo die Eröffnung des Hotels war, habt ihr eine große Mitarbeiterfluktuation gehabt, die muss ja auch irgendwie abgefangen werden. Wenn wir jetzt mal so betrachten, das ATLANTIC Hotel an sich ist ja ein münsteraner Unternehmen. Es gibt auch immer das Thema des Kräftemangels, des Marketings des Unternehmens, die Außenerscheinung, das innere Marketing, was dabei mitspielt, und trotzdem ist es ja auch so, dass trotz geringerer Fluktuation zum Beispiel auch immer wieder das Thema “Mitarbeitergenerierung, Mitarbeitergewinnung” da ist. Was meinst du, was ist euer Erfolgskonzept? 

Sascha: 

Ich glaube, eines der Erfolgskonzepte ist tatsächlich die Tatsache, dass wir mit Beginn 2019 angefangen haben zu trommeln. Diese Tatsache, das kann natürlich jeder, das habe ja nicht ich erfunden, dass man Marketing oder Werbung machen kann oder dass man, was man für Ideen hat, einfach auch nach draußen trägt. Aber wir machen es halt und durch dieses Machen werden andere Leute auch immer wieder auf uns aufmerksam. Und natürlich spreche ich alle an, die mal Hunger haben und bei uns unten im Grillroom essen können, aber gleichzeitig sprechen wir natürlich auch potenzielle Mitarbeitende an, also Menschen, die sagen, Mensch, der macht so viel, der ist immer wieder auf dem Sender, der ist immer wieder sichtbar, vielleicht ist das ja ein toller Arbeitgeber, vielleicht hätte ich ja auch Lust, da zu arbeiten. Ich glaube, das hat uns schon sehr geholfen. Wir haben natürlich auch das Kaffeerad genutzt und haben mit dem Kaffeerad das schnellste Bewerbungsgespräch der Welt initiiert, indem wir gesagt haben “Auf einen Espresso am Kaffeerad”. Komm vorbei, erzähl uns, wer du bist, ich will gar nicht deinen Lebenslauf sehen, erzähl einfach, wer du bist. Wir trinken kurz einen Kaffee oder einen Espresso zusammen. Entweder finden wir uns beide knorke und verabreden uns auf ein nächstes Gespräch oder aber wir merken, das ist vielleicht doch nichts, aber der Kaffee war lecker. Danke, tschööö. Das hat sicherlich auch geholfen. 

Doris: 

Auf jeden Fall. Ich hatte letztens auch so ein Bewerbergespräch.Der Bewerber sagte ganz klar, ich habe mich auf den Job beworben, weil darüber stand “In 60 Sekunden zur Bewerbung”, weil ihm das teilweise sonst einfach zu lang ist von den Bewerbungsprozessen her. Das ist natürlich ein ganz wichtiger Faktor. “Das schnellste Bewerbungsgespräch der Welt” ist natürlich total gut.  

Canan: 

Und man hat einen leckeren Kaffee getrunken. 

Doris: 

Auf jeden Fall. Ganz wichtig. Wenn Du das jetzt mal rückblickend betrachtest, Du hast viele Stationen innerhalb Deines beruflichen Lebens durchlaufen, Du bist jetzt hier, Du bist Leiter von 150 Mitarbeitenden, wenn Du den Zuhörenden einen einzelnen zentralen Satz als Tipp mitgeben könntest, um einfach das Thema “Balance” und auch das Thema “Bleib Dir selbst treu” zum Beispiel irgendwie zu vermitteln, was wäre das? 

Sascha: 

Ein Satz ist natürlich eine heroische Aufgabe, die Du mir da stellst. 

Doris: 

Du darfst versuchen, das zu formulieren. 

Sascha: 

Danke, danke. Das ist lieb von Dir. Ich sag mal den Satz und dann erkläre ich ihn ein bisschen. Ich denke, es ist, nicht immer alles und sich selbst zu ernst nehmen. Ich liebe das, was ich tue, ich brenne dafür, ich kann auch nichts anderes. Also, ich kann Hotel, hab auch noch nichts anderes ausprobiert, muss ich auch gestehen, aber das ist das, was ich kann, was ich liebe. Es hört sich jetzt vielleicht total verblümt an, aber für mich ist das hier kein Job, sondern ein Hobby. Ich darf das hier leiten und ich glaube, diese Passion, diese Lust darauf, ist ein ganz wichtiger Antreiber. Deswegen ist das vielleicht, auch nicht falsch gemeint, für mich eher so ein Spiel. Das ist ein sehr seriöses Spiel, ein sehr wichtiges Spiel. Wir sind uns vollkommen bewusst, dass wir für 150 Mitarbeitende und deren Familien im Hintergrund, ob es jetzt der Wellensittich oder die fünfköpfige Familie ist, eine Verantwortung haben. Aber das Ganze versuchen, mit einer gewissen Leichtigkeit zu machen, nicht so borniert, nicht so verkrampft, sondern eher mal locker, Spaß dabei haben, entspannt bleiben. Geht eine Tür zu, geht eine andere auf und morgen geht die Sonne sowieso wieder auf. Das sind alles so ein paar Sachen, die ich da als wichtig empfinde, mit viel Spaß und einer gewissen Lockerheit versuchen, dranzugehen. Und, was ich persönlich immer wichtig finde, was ich auch vorhin schon gesagt habe, ist diese Demut und Dankbarkeit. Wir tun viel, wir versuchen, viel zu tun, wir sind auch bestimmt erfolgreich mit dem Ganzen, aber sind wir die Besten? Nein, bestimmt nicht. Es gibt so viele, die das besser können und anders können und auch toller machen, aber dass wir auf uns gucken und uns überlegen, was ist unser Anspruch. Das habe ich beim Laufen auch gelernt, guck nicht nach den Name dieser Welt, sondern guck, wenn ich gestern 9 km geschafft habe, dass ich dann heute 10 km schaffe. Wow, dann habe ich ja etwas für mich geschafft und ich bin weiterhin nicht bei Heile, werde ich auch nie. Da kann ich ja nur demotiviert sein, sondern, das, was ich mache, da geht’s weiter. 

Doris: 

Und ihr habt eine Menge Spaß bei dem, was ihr hier tut. 

Sascha: 

Versuchen wir. 

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Doris: 

Wunderbar. Vielen herzlichen Dank und das war’s für heute in unserem Kajütengespräch. 

Vielen Dank fürs Zuhören. Vergesst nicht, uns zu abonnieren und hinterlasst gerne eine Bewertung. 

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Bis zum nächsten Mal, bleibt neugierig und auf Wiederhören!